Gefälschtes Titanic-Cover richtet sich gegen die Ukraine

Auf der offiziellen Seite des Titanic-Magazins lassen sich alle bereits veröffentlichten Titelseiten durchsuchen. Dort ist das Cover mit Selenskyj und den Totenköpfen nicht zu finden. Im Mai, dem angeblichen Erscheinungsmonat der Selenskyj-Titelseite, erschien eigentlich ein Bild mit dem Kopf von Bundeskanzler Friedrich Merz. Dazu schrieb das Magazin: „Niveau sinkt weiter – Haarinsel im Bodensee aufgetaucht“.

Das Cover mit Selenskyj weist Unstimmigkeiten auf: An zwei Stellen haben sich Fehler eingeschlichen. In der oberen rechten Ecke steht das Wort „Internet-Aufgabe“, obwohl „Internet-Ausgabe“ treffend wäre. Oben links prangen die zwei Sätze „Sieg in Sicht. Aber nicht für die Ukraine“. Der erste Satz endet mit einem Punkt, beim zweiten fehlt er.

Auch auf den Kanälen der Titanic in Sozialen Netzwerken findet sich das angebliche Cover mit dem ukrainischen Präsidenten nicht. Das Magazin hat ein solches Bild weder auf X, noch auf Instagram oder Facebook veröffentlicht. Auch eine Bilderrückwärtssuche liefert keine Belege dafür, dass es jemals ein solches Cover gab.

In der Vergangenheit verbreiteten sich gefälschte Cover der Titanic immer wieder. Sie richteten sich stets gegen die Ukraine, meist war Selenskyj abgebildet. In den Belegen sind mehrere Faktencheck-Artikel von CORRECTIV verlinkt, die solche Fälschungen überprüft haben. Die ukrainische Faktencheck-Redaktion Gwara Media hat auch in diesem aktuellen Fall mehrere pro-russische Telegram-Kanäle gefunden, die das Bild verbreiteten.