Behauptung
Ab dem 1. Januar 2026 werde eine Katzensteuer von 50 Euro pro Katze und pro Jahr eingeführt.
Einordnung
Faktensammlung
In Sozialen Medien wird behauptet, dass die aktuelle Regierung eine Katzensteuer plane. Einige Beiträge sprechen von der Katzensteuer ab dem 1. Juni 2025 für 45 Euro pro Katze im Jahr. Andere Beiträge behaupten, dass die neue Regelung ab dem 1. Januar 2026 und für 50 Euro pro Katze im Jahr geplant sei. „Wer nicht zahlt, riskiert Ärger mit dem Finanzamt“, heißt es in einer Version des Videos. Und: „Markiere jeden Katzenhalter unter diesem Video, teile diese Nachricht, bevor es zu spät ist“. Die Behauptung ist offenbar so angelegt, dass sie sich möglichst viel verbreitet.
Die Behauptung geht auf einen Tiktok-Kanal zurück, der sich in der Kanalbeschreibung selbst als Satire einordnet. „Meine Seite dient nur zur Unterhaltung“, heißt es dort. Doch dieser Hintergrund geht mit der Weiterverbreitung des Videos verloren.
In den Videos wird zudem behauptet, dass die Abgabe automatisch erfolge, sobald eine Katze beim Tierarzt registriert sei. Tierärzte seien verpflichtet, die Katzen und ihre Halter direkt beim Finanzamt zu melden. Es gibt aber keine verpflichtende Registrierung von Katzen auf Bundesebene. Einige Tierschutzorganisationen, wie PETA oder der Tierschutzbund fordern eine Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für freilaufende Katzen, um eine Überpopulation heimatloser Katzen zu verhindern. Laut dem Tierschutzbund gibt es schon in 1.900 Städten und Gemeinden eine Kastrationspflicht für Freigängerkatzen.
Der aktuelle Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD sieht keine Katzensteuer vor. Die Worte „Katze“, „Katzensteuer“ und „Haustier“ kommen in dem Dokument kein einziges Mal vor. Es gibt zu dem Thema auch keine relevante Bekanntmachung eines neuen Gesetzes im Bundesgesetzblatt und keinen Beschluss aus dem Bundeskabinett.
Kontext: Eine ähnliche Behauptung kursierte bereits vor einem Jahr in Österreich. Hier wurde behauptet, dass man aufgrund einer neuen EU-Verordnung 50 bis 70 Euro pro Monat für jede Katze zahlen müsse. Das Ziel sei, 300 Millionen Euro für den Haushalt einzubringen. Auch diese Behauptung war Satire – sie stellte sich als Faschingsscherz heraus. In Deutschland ist die Katzensteuer ein beliebter Scherz, der seit 2016 immer wieder kursiert.
Diese Faktensammlung haben Mitglieder der Faktenforum-Community recherchiert. Redaktion: Nadia Westerwald; Redigatur: Viktor Marinov